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Begriff Die Mehrlinienorganisation erhebt entsprechend Taylor die Spezialisierung der Leitung (=Instanzen) zum wichtigsten Gestaltungsprinzip und macht die jeweilige Leitung für ihre Funktionen (Funktionsmeistersystem) weisungsbefugt. Damit wurde erstmalig der Begriff der Teilkompetenz eingeführt. Zu jeder nachgeordneten
Stelle führen mehrere Befehlslinien. Einzelne oder alle Stellen besitzen jeweils
mehrere vorgesetzte Instanzen. „Dabei wird unterschieden in persönliche
(disziplinarische) und fachliche Unterstellung. Letztere ist auf mehrere
spezialisierte Vorgesetzte aufgeteilt. Hier redet bei wesentlichen
Entscheidungen jene Instanz mit, die die fachlich kompetenteste ist
(Übereinstimmung von Fachkompetenz und Entscheidungskompetenz) .“ Ein praxistypischer Fall ist die Einrichtung von Projektgruppen zur Planung und Durchführung einmaliger Aufgaben mit einer hohen Komplexität. Merkmale Bezogen auf die Strukturierungsmerkmale ist die Mehrlinienorganisation gekennzeichnet durch: 1. Zentralisation (nach Objekten, Verrichtungen, Regionen, Personen, Sachmitteln) 2. Mehrfachunterstellung 3. Linienstellen mit Voll- und Teilkompetenz, Stabsstellen mit Teilkompetenz, Projektleitungen mit Teilkompetenz
Bezüglich der Mehrfachunterstellung kann die Mehrlinienorganisation bzgl. der Gewichtung der Mehrfachunterstellung unterschieden werden in: · Echte Funktionalisierung, d.h. beide Weisungssysteme sind gleichgewichtig und der · Unechten Funktionalisierung, d.h. ein Weisungssystem ist übergeordnet.
Bezüglich der Mehrfachunterstellung kann die Mehrlinienorganisation weiterhin unterschieden werden: · Matrixorganisation (Überlagerung zweier Weisungssysteme) · Tensor-Organisation (Überlagerung dreier oder mehrerer Weisungssysteme)
Bezogen auf die obige Abbildung: das objektorientierte Weisungssystem ist gleichrangig dem verrichtungsorientierten Weisungssystem zu sehen.
[1] Klaus Deckert „Organisationen organisieren“ 2. Auflage, Seite 112
Stand: 11.04.2009 |