Formalziele
Home Nach oben Inhalt Aktuelles Umfrage Persönliches Kurse KFM Organisationslehre Personalwirtschaft BWL Kommunalrecht Kommunalpolitik Links Gästebuch Impressum
          

         

Die Formalziele bewerten die Bedingungen, unter denen die Sachziele innerhalb einer Organisation verwirklicht werden sollen. Sie dienen letztlich dazu, alternative organisatorische Lösungen bewerten zu können. Die nachfolgend genannten Formalziele sind nicht abschließend und nicht für alle Unternehmungen / Verwaltungen maßgebend.
 
bulletFlexibilität
bulletProduktivität (Effektivität)
bulletWirtschaftlichkeit (Effizienz)
bullet Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter
bullet Bürgerfreundlichkeit

 

    Flexibilität

„Die Umweltdynamik erfordert von einer Organisation ein hohes Maß an Flexibilität, das durch das Freihalten von Entscheidungsspielräumen und durch die Anpassungsfähigkeit der Mitarbeiter gesichert werden kann. So bleibt die Organisation offen für die Einführung neuer Techniken und Arbeitsweisen als auch für die Abwicklung des Tagesgeschäftes.“
1

    Kapazitätsreserven vorhalten zur Sicherstellung einer kontinuierlichen raschen Aufgabenerfüllung
    Behörde muss sich rasch an die Bedürfnisse der Bürger anpassen (Bürgerfreundlichkeit); bspw. Nutzung des Internets zur Info-Bereitstellung
    breitere Qualifikation der Mitarbeiter („jeder kann alles“)
    ein Maß für Flexibilität ist die Durchlaufszeit für einen Antrag

 

Produktivität

Die Produktivität ist die Kennzahl zwischen Input und Output.

Produktivität = Output / Input


Bei der Bestimmung der Produktivität kann es zu Problemen kommen, wenn der Output aus verschiedenen Leistungen besteht oder/und die Einsatzmenge ebenfalls aus verschiedenen Faktoren besteht. Eine Addition der einzelnen Output- und Inputmengen ist damit ausgeschlossen. Man behilft sich in diesen Fällen mit sogenannten Teilproduktivitäten, vgl. nachstehende Formeln Menge und Qualität der Dienstleistungen sollen in einer bestimmten Zeit möglichst groß sein. Produktivität erfordert also hohe Leistungsfähigkeit.


Arbeitsproduktivität = Ausbringungsmenge / Arbeitsstunden

Maschinenproduktivität = Ausbringungsmenge / Maschinenstunden

 

Wirtschaftlichkeit

Die Wirtschaftlichkeit ist eine Kennzahl, die das Verhältnis zwischen Output (Leistungsmenge) und Input (Einsatzmenge) beschreibt, wobei der Input und Output geldmäßig bewertet werden.

Wirtschaftlichkeit     =     Output in € / Input in €

                                  =     Ertrag / Aufwand 

 

Bei der Wirtschaftlichkeit ist weiterhin zwischen dem

  Minimalprinzip und

  Maximalprinzip

zu unterscheiden.

 

Wirtschaftlichkeit bedeutet im Rahmen der Kostenrechnung     Ist-Kosten < Sollkosten    oder     Ist-Kosten \ Sollkosten < 1

 

 

Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter 

Die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter ist für eine Organisation enorm wichtig (cash-cow-Prinzip = glückliche Kühe geben mehr Milch).

Neuerdings spricht man von Human-Ressourcing, d.h. der Mensch als ein Organisationselement ist die wichtigste Ressource in einer Organisation. Kennziffern für die Arbeitszufriedenheit ist bspw. die Krankenquote oder die Fluktuationsquote. Diese Daten werden im Rahmen der Personalverwaltung erhoben und sind u.a. Gegenstand eines einzuführenden Personalcontrolling.

 

Bürgerfreundlichkeit

Die Bürgerfreundlichkeit ist im Rahmen der Neuen Steuerungsmodelle als fünftes Formalziel dazugekommen.

Bürgerfreundlichkeit ist als Kundenorientierung zu verstehen. Kundenorientierung  nennt man in Privatunternehmen auch lean management (to lean = beugen). D.h. in dem Moment, wo ein Unternehmen nur noch Produkte herstellt, die der Kunde wünscht, können bestimmte Produktionsfaktoren abgebaut werden. Dieser Effekt bedeutet bezogen auf die öffentliche Verwaltung, dass sie „schlanker“  werden soll.

Beispiele für Bürgerfreundlichkeit:

bullet

Längere Öffnungszeiten

bullet

Auslage von Informationsmaterialien in den Bürofluren

bullet

Möglichkeiten Anträge über Internet zu stellen bzw. überhaupt Informationen zu erhalten

 

horizontal rule

1 Klaus Deckert „Organisationen organisieren“ 2. Auflage, Seite 7

 

Stand: 25.04.2009