Regelkreis
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Der Regelkreis ist als Modell für die Organisationslehre unentbehrlich. Im nachfolgenden soll dargestellt werden, welche Bedeutungen dem Regelkreis zukommen. Synonym wird der Regelkreis auch als Managementzyklus bezeichnet.


Begriff der Organisation als Regelkreis im Sinne der Kybernetik


Der Regelkreis ist ein Vorgang bei dem eine zu regelnde Größe mit einer anderen Größe (der Führungsgröße) verglichen und abhängig vom Ergebnis dieses Vergleiches im Sinne einer Anpassung an die Führungsgröße beeinflusst wird. In diesem Sinne kann man die kommunale Verwaltung als ein System ineinander geschachtelter Regelkreise interpretieren.

Der Begriff "Organisation" wird hier unter kybernetischen Gesichtspunkten erfasst. "Unter Kybernetik versteht man eine Forschungsrichtung, die vergleichende Betrachtungen über Gesetzmäßigkeiten im Ablauf von Steuerungs- und Regelungsvorgängen in Technik, Biologie und Soziologie anstellt..."(vgl. Fremdwörterlexikon aus der Duden-Reihe, 5. Auflage unter Kybernetik).


  
Regelkreis zur Förderung einer wirkungsvollen Kommunikation

Der Regelkreis kann im Sinne der Kybernetik auch zur Förderung einer wirkungsvollen Kommunikation herangezogen werden. Wirkungsvolle Kommunikation heißt Kommunikationsverzerrungen zu minimieren. Kommunikationsverzerrungen können bspw. durch Rückkoppelungen vermieden werden ("feedback").

Dieser Rückkoppelungsprozeß kann mit Hilfe des Regelkreises verdeutlicht werden. Die Zielsetzung erfolgt meistens von einer übergeordneten Stelle (im Sinne der Aufbauorganisation), während den nachgeordneten Stellen die Durchführung obliegt. Die Qualität der Durchführung hängt von der Qualität der vorangegangenen Phasen (Zielsetzung, Planung und Entscheidung) ab. Sollte die Zielsetzung von dem Ergebnis der Durchführung abweichen (dies wird im Rahmen der Erhebung und Bewertung festgestellt), müssen die einzelnen Phasen des Regelkreises so oft durchlaufen werden, bis Zielsetzung und Ergebnis der Durchführung übereinstimmen. "So entsteht zwischen einer über- und nachgeordneten Stelle innerhalb einer Organisation eine Kommunikationsbeziehung analog zum kybernetischen Regelkreismodell", vgl. Prof. Dr. Klaus Deckert in "Organisationen organisieren", 2. Auflage, Seite 14.

Hieran knüpfen auch die Überlegungen des "Neuen Steuerungsmodells" an, MitarbeiterInnen durch "Zielvereinbarungen" zu führen; dies wurde bereits in der Organisationslehre schon früher unter Managementtechniken (MbO = Management by objectives) abgehandelt. Somit ist dieser Ansatz wohl kaum "neu".

Allerdings ist die Bedeutung des Regelkreises zur Förderung einer wirkungsvollen Kommunikation sehr hoch. Gerade im Rahmen vom Geschäftsprozessmanagement kommt es auf genaue Analysen und Wissen an,
- welche Informationen
- an welchen Stellen
- zu welcher Zeit
- zu welchem Zweck

zur Verarbeitung benötigt werden. Es geht hier u.a. darum ein effektives Informationsmanagement zu betreiben, um unnötige Reibungsverluste zu vermeiden. Schon seit geraumer Zeit hat die DV in vielen Kommunalverwaltung dahingehend Einzug gehalten, dass es behördeninterne Vernetzungen gibt (Stichworte: Intranet, Mail- und Terminsysteme).


Regelkreis zur Systematisierung der Organisationstechniken

Mit Hilfe des Regelkreises können die Organisationstechniken systematisiert werden.




Es gibt keine bestimmten Richtlinien, welches Organisationsproblem mit welcher Technik angegangen werden kann bzw. sollte. Die Auswahl der Techniken wird bestimmt von:
    - dem Ziel der Untersuchung
    - der Art des Untersuchungsbereiches und
    - der Personalausstattung der Organisationsstelle.

Es sind im nachfolgenden gängige Organisationstechniken den einzelnen Phasen zugeordnet worden, wobei die einzelnen Techniken auch durchweg in anderen Phasen eingesetzt werden können.


    Regelkreis zur Systematisierung von Führungsstilen

Der Regelkreis kann auch zur Systematisierung von Führungsstilen eingesetzt werden. Je nach Führungsstil erfolgt die Zielsetzung, die Planung und Entscheidung zwischen übergeordneter und nachgeordneter Stelle gemeinsam oder von der übergeordneten Stelle allein. Die Durchführung obliegt nicht selten der nachgeordneten Stelle.

Führungskräfte die autoritär führen, werden sich auf die Phase "Durchführen" beschränken ("Machen Sie mal..."); Führungskräfte, die kooperativ führen, werden die Mitarbeiter / -innen auch an den Phasen planen und entscheiden beteiligen, evtl. sogar bei der Phase Ziele setzen.



Stand: 14.03.2009