Formen des Controlling
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Man unterscheidet bzgl. der zeitlichen Reichweite folgende Formen des Controllings

bulletStrategisches Controlling und
bulletOperatives Controlling


Unterschiede
zwischen strategischen und operativen Controlling finden Sie unten !


Diese Unterscheidung gilt nicht nur für das Verwaltungscontrolling, sondern findet seinen Ursprung im betriebswirtschaftlichen Controlling. Allerdings sind strategische Zielsetzungen und strategische  Entscheidungen in einem Privatunternehmen in einem viel größeren Umfang vorhanden, als es in Verwaltungen üblich ist.

Das Bewusstsein in den Verwaltungen strategische Zielsetzungen und Entscheidungen zu steuern ist noch nicht in ausreichendem Umfang vorhanden. Das strategische Controlling hat sich als Instrument der strategischen Planung entwickelt, die es in Privatbetrieben gibt.

„Die strategische Planung versucht die zukünftige Entwicklung eines Betriebes (einer Verwaltung) zu gestalten, während das strategische Controlling versucht diese Entwicklung steuernd zu beeinflussen, indem es zunächst laufend und feedbackartig die relevanten Entwicklungen der Gegenwart daraufhin überprüft, ob sie zu den Planungen im Widerspruch stehen. Gegebenenfalls werden entweder Gegenmaßnahmen vorgeschlagen, damit die angestrebten Ziele doch erreicht werden, oder die Ziele sind den geänderten Realitäten anzupassen.“

[1]

In einem ersten Schritt sollten sich Verwaltungen mit dem Geschäft des operativen Controllings auseinandersetzen und dieses einführen. Bzgl. des Controllings ist eine bottom-up-Vorgehensweise angezeigt. „Hier ist der betriebswirtschaftlich orientierte Mitarbeiter gefragt, der schnell und zielorientiert Zahlen analysieren und sie zu aussagefähigen Berichten verdichten kann sowie kontaktfreudig und initiativ darauf hinwirkt, dass die betrieblichen Prozesse wie von der Führung gewünscht ablaufen. Ideales operatives Controlling ist, „sich zu kratzen, bevor es juckt“.“

[2] 

Bei der Einführung des Controlling ist die 80 zu 20 Regel zu berücksichtigen. Die 80 zu 20 Regel besagt, dass 80% der anstehenden Probleme relativ einfach zu lösen sind. Aus diesem Grund sollte zunächst versucht werden, diese 80% stückweise umzusetzen.

Dabei sollte nach jeder schritt weisen Umsetzung geprüft werden, ob die ersten gewonnenen Zwischenergebnisse, die mit den festgesetzten Zielen angestrebt waren, übereinstimmen. U.U. sind die Ziele unter Berücksichtigung der zwischenzeitlich gewonnenen Ergebnisse zu verändern oder anzupassen. „Die Privatwirtschaft fasst unter dem Begriff Controlling gerne alle möglichen Instrumente der Planung und Kontrolle im kurzfristigen (operativen) und langfristigen (strategischen) Bereich zusammen. Zu einem Verwaltungscontrolling gehört jedoch zusätzlich, dass Rahmenbedingungen geschaffen werden, die wirksames und wirtschaftliches Handeln nicht nur ermöglichen, sondern auch fördern.

 

strategisches Controlling

 

Es gibt keine einheitliche Definition von strategischen Controlling. Neben diesem Begriff werden auch – je nach Autor –

bullet strategische Führung
bullet strategisches Management
bullet strategisches Steuerung
bullet strategische Planung

verwendet.

"Das strategische Controlling unterstützt die strategische Steuerung. Strategische Aufgaben haben einen anderen inhaltlichen und zeitlichen Hintergrund als operative Aufgaben.“[3]

 

Operatives Controlling
 

Das operative Controlling ist längstens für die Dauer eines Jahres ausgerichtet. Hauptaufgabe des operativen Controllings ist es nun, das die zuvor durch das strategische Controlling festgelegten richtigen Dinge auch richtig getan werden. Durch das operative Controlling soll ein Informationssystem auf-, ausgebaut und gepflegt werden, das die Daten zur Steuerung bzw. Entscheidungshilfen einer Kommunalverwaltung ermöglicht wird

 

Unterschiede zwischen strategischem und operativem Controlling

 

Formen

 

Strategisches Controlling

Operatives Controlling

Leitsatz

Die richtigen Dinge tun.

Die Dinge richtig tun.

 

Inhalt

 

Prüfung, ob vorhandene Finanz- und/oder Produktivitätsspielräume vorhanden sind [4]

 

Prüfung, ob Ziele erreicht wurden  

Ziel

Existenzsicherung

Kurzfristige Ziele

 

Blickrichtung [5]

 

Umweltorientiert

betriebsorientiert

Blickweite [6]

Weit, unbegrenzt

Begrenzt

 

Objekte [7]

Qualitative Größen

Quantitative Größen

 

Dauer / Wirkung

Langfristig

Kurzfristig

 

Instrumente / Tools

·          Zielbildung

·          Stärken-Schwächen Analysen

·          Strategische Umwelt- und Marktanalysen

·          Entwicklung von Frühwarnsystemen

·          Produktlebenszyklen

·          Portfolio-Analysen

·          Gap-Analysen

·          Szenario-Technik

·          Balanced Scorecard (BSC)

·          Shareholder Value Analyse

·          Benchmarking

·          Strategisches Kostenmanagement

·          Benchmarking

·          Kernkompetenzen

 

·         Finanzcontrolling

·          Kostencontrolling

·          Leistungscontrolling

·          Kennzahlen

 

 

 

Arten des Controllings

·       Erfolgscontrolling

·       Finanzcontrolling

·       Personalcontrolling

·       Politisches Controlling

·       Erfolgscontrolling

·       Finanzcontrolling

·       Personalcontrolling


 

[1] Handbuch „Rechnungswesen und Controlling in der öffentlichen Verwaltung“, Gruppe 5, Controlling-Organisation Seite 9

[2] Handbuch „Rechnungswesen und Controlling in der öffentlichen Verwaltung“, Gruppe 5, Controlling-Organisation Seite 9

[3] Arbeitshilfen zum Controlling / Heft 5 „Strategisches Controlling“ / AG Controlling im Städtetag Baden-Württemberg

[4] vgl. Klaus Deckert und Ferdinand Wind, Das Neue Steuerungsmodell - Von der Vision zur Aktion”, Seite 53

[5] Handbuch „Rechnungswesen und Controlling in der öffentlichen Verwaltung“, Gruppe 5, Controlling-Organisation Seite 9

[6] Handbuch „Rechnungswesen und Controlling in der öffentlichen Verwaltung“, Gruppe 5, Controlling-Organisation Seite 9

[7] Handbuch „Rechnungswesen und Controlling in der öffentlichen Verwaltung“, Gruppe 5, Controlling-Organisation Seite 9 

Stand: 21.03.2009